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Geschrieben von Philipp Ritzler

Anfang 20 fiel es mir schwer, einen Lebensweg zu wählen, dem ich folgen sollte. Ich schaute nach einer Richtung, die mich erfüllen würde – nicht nur oberflächlich in meinem Ego eher als in meiner Seele, nicht in einer Weise die ich ich tief in mir immer hinterfragen würde. Ich strebte nach einer Zukunft mit einem wahren und bleibenden Gefühl von Sinn und Bedeutung.

Genuss, Beziehungen, Kariere – alles mögliche Optionen. So viele unterschiedliche Wege, doch welcher führt zu Erfüllung? Ist es eine dieser Sachen welche einem die Gesellschaft nahelegt – Wohlstand, romantische Liebe, sozialer Status, Verantwortung, Ruhm? Wie verwirrend!

Um mich begaben sich alle denen ich in der Schulzeit nahestand auf ihre eigene Reise. Während unserer Jugend teilten wir ähnliche Umstände, und wir sehnten uns aus ihnen auszubrechen – aber wohin? Was würde das Erwachsensein für uns bedeuten? Die Schule bereitete uns nicht darauf vor, zu wissen, wie zu leben und unserer Bestimmung zu folgen.

Ich musste all diese schwierigen Fragen für mich selbst beantworten. Doch wie sollte ich diese lebensverändernden Entscheidungen treffen? Wie sollte ich mich orientieren? Wie entscheiden, was ich werden will? Ich wusste nicht einmal, wie es sich anfühlen würde, meine Bestimmung zu erfüllen.

Glücklicherweise wirft uns das Leben, noch bevor wir uns entscheiden können, Dinge zu, die uns nach vorne bewegen lassen und uns kaum die Zeit lassen anzuhalten und uns zu fragen, wohin wir überhaupt gehen. Und auch wenn wir innehalten und uns Leben von weitem ansehen, bevorzugen wir es, wieder zurückzugehen in den Fluss der Ereignisse und uns nicht um morgen zu kümmern. Unwissend, wie wir die inneren Visionen, die wir in unseren Gipfelerfahrungen erkennen in die Realität übersetzen sollen, genießen wir sie im Moment, lassen sie dann los und machen weiter. So begann ich mit dem Fluss des Lebens zu fließen, obwohl ich mich innerlich noch immer abmühte.

Langsam begann ich zu erkennen, dass ich so in das „Was“ und „Wie“ absorbiert war, dass ich mein „Wieso“ vergass. Wieso würde ich einen dieser Wege wählen? Wieso war ich so hungrig, einen Weg für mich zu finden? Wieso war  dieses Feuer in mir, das seinen Ausdruckskanal nicht finden konnte?  Ich war gesegnet zu erkennen, dass ich meinen Lebensweg nicht der Sicherheit oder gesellschaftlichen Stellung widmen würde. Was mich antrieb und tief in mir nagte, war einen tieferer Wunsch. Das Verlangen, zur Schönheit auf diesem Planeten beizutragen. Ein Licht auf all diese Dinge zu werfen, die um uns bereits leuchten ohne bemerkt zu werden. Ich wollte lieber mit dem Leben kommunizieren als etwas von ihm zu erhalten. Ich wollte mich dem Leben hingeben.

Es war in dieser Zeit als meine spirituelle Reise fast zufällig begann. Ein Freundin nahm mich mit zu einem Vortrag von einem Schüler von Shai, der erklärte wie man psychedelische Bewusstseinszustände ohne Drogen erreichen kann. Ich war begeistert! Ich hatte vor dieser Rede schon einige wertvolle Erfahrungen mit psychedelischen Substanzen erleben dürfen, doch mir war klar, dass sie eine vollständige und bleibende Lebenserfahrung nie etablieren oder substituieren konnten. Nun erkannte ich durch diese Rede, dass ich mich durch Spiritualität mit dieser explosiven Lebenskraft vereinigen kann. Diese Einsicht war voller Bedeutung auch im Bezug auf meine Fragen über die Zukunft. Ich erkannte dass ich sofort eins sein kann mit dem Leben und dadurch verschwanden alle Konstrukte von „Erfüllung in ferner Zukunft“ wie von Zauberhand. Ab dort wusste ich, dass ich ganz in der Gegenwart leben kann, verbunden mit dem Leben in jedem Moment.

Voller Leidenschaft, mehr über das Leben in uns zu lernen, besuchte ich Shai’s Vorträge. Seine Worte ermöglichten mir, viele Dinge zu entdecken von denen ich vorher nie etwas gehört hatte. Ich verstand, dass wahre Erfüllung Einheit ist: Eins sein mit dem Leben, nicht halbiert; Eins mit dem Leben in uns, diesem Leben das wir sind. Diese Erkenntnis ließ alle falschen Vorstellungen in mir verschwinden, die geformt waren durch Unsicherheit und mentale Bilder. Ich konnte endlich im Jetzt landen und zufrieden sein.

Doch sogar dann blieb in mir ein intensives Verlangen: das Verlangen mit der Welt zu interagieren, ein Brennen nach Ausdruck, der nun nicht mehr von Unsicherheit oder Gedanken überschattet war. Und passenderweise entstand diese Sehnsucht zu einer Zeit, als Shai die Weisheit der Chakra-Persönlichkeitstypen unterrichtete.

 

Meine Entdeckung des Persönlichkeitstyps

Was ich anfangs über die Chakren gelernt hatte, war dass sie sieben Vehikel, sieben Fakultäten in uns sind und sich durch uns ausdrücken möchten. Ich lernte, dass das Leben mehrere Dimensionen hat, die komplett verwirklicht und gelebt werden müssen. Holistische Gesundheit und ein innerer Frieden, so lernte ich, entstehen mit der Öffnung all dieser verschieden Dimensionen.

Als menschliche Wesen haben wir eine innewohnende Sehnsucht, all diese Ebenen des Lebens zu erfüllen: Sicherheit und Freude, Erfolg und Liebe, Ausdruck, Weisheit und Transzendenz. Oft, weil wir sie alle erleben möchten, fühlen wir, dass etwas fehlt, wenn wir uns nur auf eine von ihnen fokussieren.

Hier kam die Perspektive der Chakra-Typen in meine Welt. Sie half mir, meine eigene Pyramide meiner Bedürfnisse und Wünsche zu definieren und weise zu priorisieren. Es ließ mich erkennen, dass während ich mir Dinge wie Erfolg und Weisheit wünschte, die für meinen „alter Ego“ enorm wichtig erschienen, sie nur sekundär für mein tieferes Wesen waren. Natürlich waren sie eine wichtige Zugabe zu meinem Leben, doch sehr, sehr weit vom Zentrum meiner Seele entfernt.

So konnte ich mir eingestehen, dass sich meine Seele mehr als nach allem anderen, nach Gefühlen, ungehemmter Erfahrung, Abenteuer und Empfindungen sehnt. So zeigte mir mein Chakra-Typ des Sakral-Chakra oder „Künstler“, dass ich mein tiefstes Herz auf das ausrichten konnte, was meine zentrale Energiequelle und Antrieb wirklich sind.

Am allerwichtigsten zeigte es mir, dass es vollkommen in Ordnung ist, auf diese Weise zu leben. Was für eine Erleichterung das war! Es war unfassbar für mich, zu verstehen, dass obwohl die Gesellschaft manche Lebensziele bevorzugt, es völlig perfekt ist, meine Erfüllung durch etwas zu erleben, das andere als sekundär oder unwichtig empfinden.

Während ich die Wünsche und Ziele meiner Mitmenschen nun besser sehen, verstehen und respektieren konnte, konnte ich auch meine eigenen Motivationen und Wünsche losgelöst von ihnen sehen. Ich konnte mich endlich schamlos und vergleichslos in meine eigene Konstitution vertiefen.  Ich konnte mir voller Freude erlauben, meine Lebensmission in den tiefen Ebenen des zweiten Chakras zu kontaktieren, dem weiten Feld von Gefühlen, Freude, künstlerischem Ausdruck und einem uneingeschränkten Sprung in den Moment.

Diese Qualitäten als meine höchsten Ziele und weitesten Horizont zu verstehen, ermöglichte mir auch mit meinen Gaben in Berührung zu kommen. Gaben sind diese Dinge, die wir mit der Welt teilen, wenn wir im Einklang mit uns und dem Kern unserer inneren Welt sind. Ich erkannte, dass mein größter Konflikt mit mir selbst, meine Scham für meine kindliche Natur, welche voller Begeisterung und Glück und losgelöst von Langzeitzielen ist, tatsächlich ein Pfeil in meine innerste Welt ist. Denn das ist der Weg in welchem das Leben durch mich fließt und mich bewegt. Das ist die authentischste Version von mir selbst.

Das war der Anfang einer Reise in mich, hinein in meine wahre Individualität. Ich musste die Art und Weise, in welcher das Leben durch mich fließt, nicht mehr nach einem mentalen Bild steuern. Ich konnte in diese Lebenskraft hineinfallen. Sich auf einen „Persönlichkeitstyp“ zu begrenzen erscheint vielleicht wie eine Einschränkung. Doch tatsächlich ist es das genaue Gegenteil: Ich durfte erkennen, dass es eine enorme Freiheitsquelle ist. Die Freiheit mein Leben zu leben und organisch aus ihm zu wachsen. Es liegt eine Freiheit darin, eins mit unserem natürlichen Design zu sein.

Und während ich mein eigenes Aroma nun genießen konnte, konnte ich das nun auch mit dem aller anderen um mich. Ich sah wie jede menschliche Seele ihren eigenen Weg hat und das es keine allgemein gültige oder absolute „menschliche Erfüllung“ gibt. Wir folgen nicht alle einem Muster der Erfüllung. Wir teilen nicht die gleichen inneren Werte und Berufungen.

Doch wir können uns vereinen mit unseren eigenen Werten und unserer Berufung und von hier unsere Mitmenschen wertschätzen und sehen wie sie ihrem eigenen natürlichen Antrieben folgen.

Zu sehen, dass es viele „Typen“ in dieser Welt braucht und zu welchen Ausmaß sie einander nicht widersprechen, sondern sich ergänzen, war eine weitere Perspektive, die mein Leben für immer veränderte.

Nun konnte ich alle anderen Dimensionen des Lebens, diejenigen die denen um mir viel mehr bedeuteten, mit einem glücklichen und anerkennenden Herz betrachten. So wurde es nun auch einfach, sie in mein eigenes Leben zu integrieren. Ein Möglichkeit, andere Dimensionen des Lebens zu integrieren, ist Menschen, die ich liebe und welche eine Verkörperung dieser Qualitäten sind. Doch ich erkenne diese Dimensionen nun überall, als abstrakte Lehrer. Wie Lebenslektionen, durch die ich wachsen kann. Wenn ich mich allen Dimensionen öffne, komme ich in Berührung mit einem noch tieferen Glück und einem Gefühl der Ganzheit in mir. Ich kann die Verkörperung aller sieben Chakren tief in meiner Seele finden, wo sie ihren verbundenen, glücklichen und ungestörten Tanz zelebrieren.

Ich würde zum Ende dieses Artikel gerne ein großes Danke aussprechen an alle diese wunderbaren „Zen-Meister“, die als meine inneren Lehrer tief in mir und ausserhalb von mir, sowie in allen um mich herum leben. Und ich möchte gerne meinem Lehrer und Freund Shai danken, der diese wichtige Erkenntnis in die Welt brachte. Dieses Verstehen hat meinen Lebensweg mit so viel Freude und Freiheit bereichert und mir dabei geholfen ein gutherziger und großzügiger Mensch zu sein, der der Welt von einem Ort aus dienst, an dem er tief in ihm sein „Wieso“ immer kennen und spüren kann.

2 Comments

  • Lieber Philipp,

    das ist ein wunderbarer total überzeugender Bericht über den Segen von Shai’s Chakradimensionen- und Chakratypenlehre!
    Dein Bericht gibt mir den drive – mich – meinen Seelenentwurf, wirklich voll anzuerkennen, zu lieben und zu expandieren!

    Von Herzen Dank, Bettina

  • Lieber Philipp,
    Du sprichst mir mit Deinen Worten aus dem Herzen und ich wünsche mir auch zutiefst,dass das Wissen der „sieben Chakra-Persönlichkeitstypen“unzählige Herzen auf der ganzen Welt erreichen möge!
    Danke Esther

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