geschrieben von Shai Tubali
Warum wir den Körper nicht vom Geist verdrängen sollten
Viele Religionen und spirituelle Traditionen betonen die Überlegenheit unseres höheren Geistes gegenüber dem niederen und nicht-spirituellen Körper. In den Religionen wird der Körper oft als eine Stätte von Versuchungen und Begierden betrachtet. In den subtileren Lehren des spirituellen Erwachens und der Erleuchtung ist er das deutlichste Symbol für irdische Knechtschaft und Anhaftung.
Um Erleuchtung zu erlangen, so wird uns gelehrt, muss man vehement praktizieren, dass „ich nicht der Körper bin“. Wir sollten uns so weit wie möglich von der körperlichen Erfahrung lösen und in einen Zustand des nicht-anhaftenden Bewusstseins überwechseln, um unsere eigene Identität von einem materiellen Wesen in ein spirituelles Wesen zu transformieren.
Meiner Meinung nach mangelt es dieser Art von Lehren jedoch an einem tieferen Bewusstsein über den Körper. In so vielerlei Hinsicht ist der Körper Bewusstsein. Wir müssen nur wissen, wie wir tief und innig genug in ihn hineinschauen können, damit er uns seine tiefere Natur offenbaren kann, die uns verrät, er in Wirklichkeit ein Portal zum Kosmos, zum Bewusstsein der Grenzenlosigkeit und zu unserem innersten Raum ist.
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Vor allem sollten wir auch erkennen, dass wir bis zu einem gewissen Grad die erleuchteten Lehren, die uns auffordern, uns vom Körper zu lösen, bereits ganz wunderbar praktizieren. Wenn wir nun einem großen Yogi oder einer Yogini begegnen würden, würde er oder sie sagen: „Löse dich jetzt vom Körper“. Dann könnten wir ehrlich antworten: „Aber ich bin doch bereits vollkommen losgelöst. Was wollen Sie von mir?“
Denn in der Tat ist „Ich bin nicht der Körper“ sowieso schon unser Zustand. Unsere tägliche Erfahrung ist, dass wir unseren Körper von unserem Geist aus beobachten. Und komischerweise sind wir nicht einmal der Verstand, da wir uns nur auf einer winzigen Insel innerhalb des Verstandes befinden. Auf dieser winzigen Insel stehen wir, kaum in der Lage, uns zu bewegen, stellen unsere Identitätsfahne auf und erklären: „Hier bin ich!“. Dies ist die Insel unserer Gedanken, Erinnerungen und Wünsche. Nicht als eine kleine Geschichte, die wir um eine Art „Ich“ gewoben haben, durch das wir alles aus einem sehr getrennten und isolierten Blickwinkel betrachten. Diese Insel ist ganz sicher nicht der Körper, sondern eher eine völlige Entfremdung von ihm.
Aus dieser Perspektive sind nicht wir es, die vom Körper frei werden sollen; es ist der Körper, der von uns befreit werden sollte. Befreit von dieser Tyrannei der Konzepte und der schmerzhaften Isolation, die ihm durch unser Denken auferlegt wird.
Die neue Erfahrung: „Ich bin der Körper“
Es gibt drei Möglichkeiten, den Körper zu betrachten. Die erste ist der Gedanke: „Ich habe einen Körper“. Wir alle haben dieses Gefühl, dass wir mit einer bestimmten physischen Form verbunden sind, die einen Besitz darstellt, den wir verteidigen und auch nähren sowie genießen sollten. Der Körper ist in diesem Fall das Vehikel, durch das wir unsere Wünsche und Sehnsüchte erfüllen.
Die zweite Möglichkeit ist die Erklärung: „Ich bin nicht der Körper“. Wir alle haben dies bereits bis zu einem gewissen Grad erfüllt, denn „Ich habe einen Körper“ ist keine Identität, sondern eben nur etwas, über das wir verfügen. Wir sind also nur einen Schritt davon entfernt, uns vollständig zu lösen und zu erkennen, dass wir reiner Geist sind. Hier besteht unsere Aufgabe nun darin, vom Körperbewusstsein zum Geistbewusstsein überzugehen. Wir müssen lernen, sozusagen über dem Körper zu schweben.
Es gibt jedoch noch eine dritte mögliche Erfahrung: „Ich bin der Körper“. Dies ist ein Zustand der Einheit von Bewusstsein und Körper. Dies geschieht, wenn die „Denkmaschine“ und nicht der Körper fallen gelassen wird, weil Sie erkennen, dass der Körper nie Ihr Problem war.
Was ist nun das Problem mit dieser unschuldigen süßen physischen Form? Wenn überhaupt, dann bin ich hier das Problem. Mit all meinen Anhaftungen, Ängsten und Befürchtungen. Ich bin wie ein Fahrer, der sein eigenes kostbares Auto in den Abgrund schiebt. Wenn ein Fahrer das tun würde, wer ist dann das Problem, er selbst oder das Auto?
Das einzige Problem ist das Selbst: dieses mentale und emotionale Wesen, das Dinge begehrt und dabei voller Angst ist. Dieses Wesen isoliert den Körper vom gesamten Universum, dem er angehört. Nicht nur dass der Körper unschuldig ist, sondern er ist auch bereits in Einheit verbunden. Er ist vollständig mit dem gesamten Universum verbunden, da er nie ein eigenes, getrenntes Bewusstsein entwickelt hatte. Mehr noch, er trägt in sich die direkte Erinnerung daran, woher er kam. Ganz im Gegensatz zu diesem befremdlichen Wesen des Selbst, das seine Vorstellungsfähigkeit reichlich missbraucht, indem es halluziniert, es käme von ganz woanders her.
Die Gedanken sind frei, und so kann man mit Gedanken auch frei phantasieren. Es ist wunderbar zu phantasieren, dass Krankheiten heilbar und kreative Bestrebungen möglich sind, da dies den Menschen in die Lage versetzt, Grenzen zu durchbrechen. Das Problem mit der Phantasie beginnt nur dann, wenn man auch ein ganzes „Ich“ herbei phantasieren kann, das einen in eine Art Halluzination versetzt, in der plötzlich das Universum als ein entferntes Objekt „dort drüben“ ist. Wie kann das sein? Sind Sie denn etwas anderes? Beobachten Sie von einem anderen Ort aus? Kann es sein, dass Sie nicht der Kosmos sind, wenn Sie vom „Kosmos“ sprechen? Natürlich nicht: Sie sind Leben und Sie sind Kosmos. Trotzdem stellen wir uns vor: „Hier bin ich“. Und dies drängen wir dann auch dem Körper auf.
Physiker sagen, dass der Körper aus Sternenstaub besteht. Er ist sogar noch mehr als das. Er enthält einen sehr natürlichen kosmischen Fluss, denn er enthält in sich die lebendige Erinnerung an fünfzig Milliarden Jahre und sogar noch mehr. Er war beim Urknall anwesend. Er braucht nicht einmal daran erinnert zu werden. Er ist uralt, weise, verbunden und von tieferer Ebene aus betrachtet, bereits völlig verschmolzen.
Warum der Körper so oft krank wird
Wenn auch der Körper sich, genötigt von der Denkmaschine, abtrennt und zu einer Einheit wird, die „mir“ und nicht dem Universum angehört, dann kann das den Körper anfangen, zu verstören. Das ist auch ein Grund, warum er so oft krank wird. Die meisten unserer Krankheiten sind psychosomatisch und Ergebnis dessen, dass der Geist den Körper formt und verzerrt.
Einige sprechen von Gewaltlosigkeit und ökologischem Bewusstsein; davon, wie wir die Pflanzen, Tiere und den Planeten als Ganzes respektieren sollten. Aber was ist mit unserer Gewalt gegenüber dem eigenen Körper, wenn wir ihn mit Wut, negativen Gedanken, Verlangen, Besessenheit und inneren Widersprüchen konfrontieren?
An sich ist der Körper nicht nur meistens gesund, sondern immer und auf natürliche Weise sehr glücklich. Er verweilt im Jetzt, und deshalb fühlen sich die Menschen so gesund, wenn sie zutiefst still und entspannt sind. Sie spüren sofort, dass sie endlich wieder atmen können. Das liegt nicht daran, dass sie „spirituell“ im üblichen Sinn des Wortes werden, sondern daran, dass sie den Körper von unnötigen Gedanken entlasten. Im Jetzt ist der Körper gesund, weil beides zueinander gehört.
Wenn wir sagen, dass wir uns körperlich müde fühlen, meinen wir eigentlich: „Ich habe den Körper zu sehr mit denken, wollen, wünschen und drängen ermüdet und ihn damit ziemlich unglücklich gemacht, so dass er jetzt erschöpft ist…“. Entfernen Sie dieses Selbst, den ermüdenden Aspekt und schockierenderweise ist der Körper plötzlich wieder energetisch und glücklich, weil er schon immer an diese Energie des Kosmos angeschlossen war und ist. Er teilt die gleiche Schwingung und Lebendigkeit.
Der Körper ist von Natur aus glücklich, mit der gleichen Freude, die man sieht, wenn man einen Hund auf dem Rasen rennen sieht oder ein Kind, das herumtobt. Deren Glück wird weit weniger gestört, da es keinen großen Einfluss eines Wesens gibt, das ihren Körper abtrennt und kontrolliert. Gleichzeitig ist ein solcher Körper aber auch sehr ruhig und entspannt. Sobald man die trennenden Faktoren fallen lässt, merkt man, dass der Körper voller Stille ist.
Der Körper ist nicht die Quelle des Verlangens
Vielleicht noch überraschender ist die Tatsache, dass der Körper Verlangen nicht mal kennt. Im Gegensatz zu allem, was man im Mittelalter und in fast allen Religionen über ihn behauptete und uns Angst und Schuld bis heute in uns tragen lässt, ist es nicht der Körper selbst, der die Quelle dieses „Bösen“ ist. Der Körper, das „Fleisch“, ist nicht wirklich voll von Begierden und böser Absicht. Vielmehr ist es umgekehrt: es sind die Gedanken, die voller Verlangen sind. In Wirklichkeit braucht der Körper an sich nur sehr wenig, da er seinen eigenen natürlichen Rhythmen folgt.
Es ist zum Beispiel auch nicht der Körper, der die ganze Zeit an Sex denkt. Der Körper ist nicht derjenige, der sexuelle Gedanken und Fantasien produziert und den Sexualtrieb auf völlig sinnlose Weise missbraucht. Warum sollte er ständig einen sexuellen Drang erzeugen, wenn es nicht einmal seinem natürlichen Rhythmus entspricht? Körper tun und brauchen so etwas nicht. Das tun nur die Gedanken. Nur Gedanken könnten sich von irgendeinem Vergnügen abhängig machen und es in eine Besessenheit verwandeln, die dem Körper erzählt: „Jetzt werde ich dich hier und dort hinbewegen, auf dass du ausführst, ausführst, ausführst… und dabei wirst du unerträglich lustvoll, feurig und explosiv in meinem Auftrag…“
Kein Körper wird zuckerabhängig und kein Körper leidet an Fettleibigkeit. Kein Körper wacht mitten in der Nacht auf und denkt: „Oh, ich habe wirklich Lust auf diese Pizza im Kühlschrank!“ Vielmehr wäre es der Körper, der Ihnen ins Ohr flüstert: „Bitte nicht! Was machst du denn da? Ich bin doch schon satt!“ Immer wenn der Kopf den Körper missbraucht, sendet der Körper Signale aus, die dem Kopf sagen: „Was tust du mir hier eigentlich an?“
Der Körper gehört zum Kosmos
An diesem Punkt fangen wir an, zu erkennen, dass der Körper tatsächlich viel spiritueller ist als unser konditionierter Verstand. Der konditionierte Verstand ist sehr weit vom Geist entfernt, so wie er auch von den Sternen, den Flüssen, dem Wind und den Bäumen entfernt ist. Doch der Körper kennt sie alle sehr genau. Er erkennt sie sofort und grüßt sie. Den Mond, den Himmel, die Wolken mit einem warmen „Hey, wie geht’s euch?“.
Schließlich ist der Kosmos auch ein großer Körper. So wie ein riesiger Baum. Und der Körper ist ein Blatt auf einem seiner unzähligen Äste. Wie kann ein Blatt den Baum nicht kennen? Es spürt ihn von innen heraus und erkennt seine eigene Einheit mit dem Baum. Und zwar auf eine überaus natürliche, vertraute und entspannte Weise. Was das Blatt also betrifft, so gibt es da keine wesentliche Trennung. Es ist nicht so, dass der Körper an seinen Rändern oder Umrissen endet und dann „etwas anderes“ beginnen würde, sondern er funktioniert als ein energetischer Teil des Ganzen, durchdrungen von einem Zustand ekstatischer Zugehörigkeit und Teilhabe am größeren kosmischen Körper.
Einer der schönsten Sätze, die ich über den Körper gelesen habe, wurde überraschenderweise von dem großen spirituellen Meister Ramana Maharshi gesagt. Er, der allgemein eine völlige Loslösung vom Körper betonte, sagte: „Ich kenne nur zwei Dinge, die wirklich sind: das Selbst (das eine wahre Selbst oder Bewusstsein) und den Körper. Zwischen diese beiden drängte sich etwas, das ich nicht erkenne.“ Das „dazwischen“ ist natürlich das „Ich“, das für ihn die unwirklich war. Das ist eine großartige Lehre: Zwischen dem Bewusstsein und dem Körper gibt es keine Trennung; beide teilen die Realität miteinander.
Die Materie ist nicht das Problem. Wir brauchen die Materie nicht zu leugnen, um spirituell zu werden. Es ist wie die Verleugnung der Natur. Warum sollte man die Natur verleugnen? Auch Sie sind Natur.
In der Tat können wir uns den spirituellen Prozess als einen Prozess vorstellen, in dem der Körper von den Elementen gereinigt wird, die das „Ich“ ihm eingeflößt hat. Der Körper hat sich auf unnatürliche Weise mit Erinnerungen, Prägungen, Widerständen und Wünschen gefüllt, und im spirituellen Prozess kehrt er allmählich zurück, um wieder unschuldig zu sein; um wieder kosmisch zu sein.
Er kehrt zurück – allerdings mit einem großen Unterschied: all das Bewusstsein, das wir in diesem Prozess kultiviert haben, integriert sich im Körper und vereinigt sich mit ihm. Indem wir erkennen, dass wirklich alles voller Bewusstsein vibriert, können wir hier zur dritten Möglichkeit übergehen: „Ich bin der Körper“.
Es ist nur unser Denken, das den Körper wie ein Objekt aus Fleisch, Blut und Knochen erscheinen lässt. Das ist nicht die wirkliche Erfahrung des Körpers von innen heraus. Haben Sie ihn einmal betreten? Haben Sie sich in ihn hineingefühlt? Sind Sie jemals in diesen Kosmos eingetreten?
Oft haben wir in der Meditation, wenn wir tief genug eintreten, plötzlich das Gefühl, gar keinen Körper zu haben. Dann denken wir: „Jetzt habe ich den Körper transzendiert!“. Aber das ist nicht das, was wirklich geschehen ist. In Wirklichkeit offenbarte sich der Körper als reines Bewusstsein, was zeigt, dass es von tief innen heraus keine Trennung zwischen den beiden gibt. Tief im Inneren gibt es nur reinen Raum. Denn dieser reine Raum, die Schwingung und die Intelligenz sind alles inhärente Eigenschaften Ihres Körpers.
Selbst die feinstoffliche Anatomie, von der die Yogis mit all den Chakras und er Kundalini sprachen, sind Realitäten tief im Innersten des Körpers. Es ist ein einziges Fest der Spiritualität und sie birgt alle Kräfte in sich, die Sie wieder nach Hause bringen und Ihnen das Gefühl geben, dazuzugehören.
Meditation auf den Körper von innen heraus
Der Körper ist voller Raum. Wenn Sie ihn von außen her betreten, werden Sie nur feststellen können, dass er ganz und gar aus Materie besteht. Aber zum Glück erleben wir das Leben nicht nur von außen, sondern auch von innen heraus. Die Tatsache, dass wir dieses äußerliche Konzept des Körpers akzeptiert haben, ist so, als ob jemand kommen und Ihnen sagen würde: „Du bist ein Idiot!“ und du dann sagst: „Oh, ich bin ein Idiot!“, und das nie in Frage stellen würden, weil dieser Typ es Ihnen so überzeugt gesagt hat.
Das ist es, was wir mit dem wissenschaftlichen und äußerlich orientierten Wissen des Körpers machen. Jemand kommt und zeigt uns, dass der Körper so und so ist, und wir sagen: „Oh, sicher. Die einzige Frage ist nun: Wo ist mein Geist?“
Diese mechanistische Sichtweise sagt auch, dass die Intelligenz des Körpers nur diese Interaktion zwischen Substanzen sei. Aber in Wirklichkeit ist der Körper ein Feld der Intelligenz. Er ist nicht physisch; er ist ein Energiefeld, das physische Elemente miteinander verbindet. Dieses Feld ist in der Tat voller Raum und voller organisierender Intelligenz.
Wir wissen heute, dass wir auf körperlicher Ebene eine Gemeinschaft sind. Wir wissen zum Beispiel, dass umfangreiche Gemeinschaften von Bakterien einen großen Teil dessen ausmachen, was wir den physischen Körper nennen. Was ist also das organisierende Element dabei? Sicherlich ist dieses Element kein Gedanke, denn wie wir wissen, können Gedanke das, was da alles vor sich geht, nicht einmal erfassen. Tatsächlich sind Gedanken, wenn es um den Körper geht, meist vollkommen hilflos. Erst wenn man innerlich in den Körper eintritt, erkennt man, dass er ein einziges Energiefeld mit einer eigenen Intelligenz ist.
Es ist leicht, dieses Bewusstsein von „Ich bin der Körper“ in der Meditation zu wecken. Sie lassen Ihre Aufmerksamkeit einfach in den Körper fallen, indem Sie sie dazu bringen, ihre zentrale Position im Kopf zu verlassen. Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Gewahrsein sind in der Regel an dieser einen Stelle fix und fälschlich positioniert. Sogar in der traditionellen Meditation schenken Menschen bestimmten Körperregionen, wie den Nasenlöchern, Aufmerksamkeit, während sie sich immer noch in einem nur kleinen Bereich positionieren. Aber Aufmerksamkeit und Gewahrsein müssen nicht im Kopf bleiben. Sie kann auch in den Zehen, Fingerspitzen und im Brustkorb liegen. Der ganze Körper ist Aufmerksamkeit, also verlagern Sie einfach das Gefühl des „Ich“ auf eine Ganzkörpererfahrung, indem Sie es über den ganzen Körper hinweg ausbreiten.
Eine andere Meditation würde darin bestehen, die grundlegendste Anweisung der traditionellen Meditation neu zu definieren: „Gehe nach innen“. Sicher, Sie sollten nach innen gehen – aber in Ihren Körper. Gewöhnlich finden wir uns, wenn wir einer solchen Anleitung folgen, an einem abstrakten und seltsamen Ort wieder. Aber wenn man diese Anweisung wörtlich und körperlich versteht, geht man bis in die Tiefe oder ins Innerste des Körpers selbst. Man wendet seinen Blick in dieses Ding, das wir gewöhnlich als Objekt betrachten, um zu entdecken, dass das ganze Universum in ihm liegt.
Schließen Sie Ihre Augen und schauen Sie in dieses Ding, das Sie normalerweise als Objekt wahrnehmen, als das, was andere sehen oder was Sie selbst sehen, wenn Sie mal in den Spiegel schauen. Schauen Sie so tief wie möglich in das, was Sie nur als Fleisch, Knochen und Blut betrachtet haben, und das erste, was Ihnen auffallen wird, ist, dass der Körper nicht wirklich materiell ist. Er ist so voll von Raum, dass seine Dichte wirklich nur minimal ist. Dann erkennen Sie, dass der Raum, den Sie da draußen am Himmel sehen, derselbe Raum ist, von dem aus auch Sie schauen.
Wenn Sie den Körper stark missbrauchen, indem Sie sich übermäßig ernähren oder zu viel Sex haben, werden Sie diesen Raum natürlich nicht spüren können. Sie würden sich so vollgestopft und stumpf fühlen, dass Ihr armer Körper nicht in der Lage wäre, sein Geheimnis zu offenbaren. Deshalb ist das wichtigste Element der spirituellen Ernährung nicht, was wir essen, sondern dass wir immer aufhören zu essen, bevor wir das Sättigungsgefühl erreicht haben. Behalten Sie immer eine gewisse Spannung bei, denn wenn Sie sie verlieren, können Sie nicht spirituell sein. Sie werden sich einfach nur dicht fühlen. Essen Sie nur zwei Drittel Ihrer Kapazität. Diese Lücke beizubehalten, wird sicherstellen, dass Sie Ihren Körper leicht genug halten, um sein Licht zu offenbaren.
Dear Shai,
thank you for sharing wisdom and further reminder with this beautiful article.
It reaches us while preparing a workshop with focus on the root chakra qualities
and therewith mindfulness of the body, where we can sense and recognize the whole nature of the universe.
Much love from Sonja and Jonto
Du sprichst mir aus der Seele ❤️
Genau dieses Erkennen über den Körper hat mir bei allen spirituellen Lehren bisher immer gefehlt, denn ich habe meinen Körper immer als hilfreichen „Spiegel“ beim nach und nach bewusst werden wahrgenommen.
Danke dafür,
Namaste 🙏🏼